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Corona: Schulkinder werden unglücklich
Wissenschaftlicher Artikel von Marc Sommer
Hamburg, 20. Mai 2021
Der aktuelle Präventionsradar 2021 der DAK-Gesundheit zeigt für das Schuljahr 2020/ 2021 einen höheren Anteil von Schulkindern der Klassen 5 bis 10 mit emotionalen Problemen.
Corona- Regeln, Homeschooling, Stress: Die Pandemie belastet viele Kinder und Jugendliche in Deutschland.
Jedes dritte Schulkind fühlt sich nicht ausreichend vor dem Virus geschützt. Mehr als die Hälfte aller Mädchen und Jungen wurden im vergangenem Jahr unglücklicher. Die Lebenszufriedenheit der SchülerInnen sank im Durchschnitt um 21 %. Gleichzeitig nahmen emotionale Probleme stark zu.
Das zeigt der aktuelle Präventionsradar 2021 der DAK- Gesundheit. Grundlage der Studie ist eine großangelegte Befragung von 14.000 Schulkindern in dreizehn Bundesländern im Schuljahr 2020/ 2021 durch das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Kiel (IFT- Nord).
Ein Drittel mehr Schulkinder mit emotionalen Problemen
Foto: DAK-Gesundheit
„Der starke Rückgang der Lebenszufriedenheit der Kinder und Jugendlichen ist erschreckend“, sagt Andreas Strom, Vorstandschef der DAK- Gesundheit. „Unsere Studie zeigt, wie sehr Corona das Leben der Schulkinder belastet. Dabei ist eine mögliche unbeschwerte Kindheit wichtig, damit die Mädchen und Jungen gesund groß werden. Wir müssen jetzt gegensteuern, um das Risiko für langfristige Gesundheitsprobleme im Erwachsenenalter zu senken.“
Laut DAK- Studie finden nur 56 % der Kinder und Jugendlichen die Corona- Regeln an ihren Schulen angemessen. Ein Drittel fühlt sich nicht gut vor einer Infektion geschützt. Und ein Viertel empfindet die Maßnahmen als starke oder sehr starke Belastung. Die Kontaktbeschränkungen und der Wegfall von Angeboten wirken sich negativ aus:
Jedes siebte Schulkind fühlt sich oft niedergeschlagen und häufig unglücklich- ein Drittel mehr als vor Corona. Vor allem Mädchen sind von zunehmenden emotionalen Problemen betroffen: In der aktuellen Befragung zeigen 23 % Symptome depressiver Störungen:
Traurigkeit, geringes Selbstwertgefühl, Interessenverlust und sozialer Rückzug, deutlich mehr als im Vorjahr mit 18%.
Wenn Sie auf das Bild klicken, erhalten Sie die Studie als PDF. Sie können aber auch hier klicken um auf die Studie zuzugreifen.
Die Befragungen des Projektes „Präventionsradar“ werden seit 2016 jährlich durchgeführt und untersucht die Sekundarstufen 1. Mehr als 14.000 SchülerInnen der Klassen 5 bis 10 befragt. Inmitten der Corona- Pandemie wurden Verschlechterungen des Wohlbefindens festgestellt. Neben Informationen zur Gesundheitskompetenz liefert der vorliegende Bericht Erkenntnisse dafür, wie SchülerInnen den Schulalltag mit Corona- Regeln wahrgenommen haben. Die Ergebnisse sind besorgniserregend.
Vielen Dank und schöne Pfingsten wünschen
Ihr Marc Sommer und die Redaktion.